Die Grafik bei Katja Enders-Plate
Die Grafik nimmt neben der Malerei bei Katja Enders-Plate einen großen Raum ein. Die ehemalige Meisterschülerin von Prof. Arno Rink hatte durch Prof. Peter Schnürpel an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Schneeberg den Weg zur Radierung gefunden.
Diese Technik bietet verschiedenste Möglichkeiten malerischen Ausdrucks, da man mit dem Ätzverfahren unterschiedliche Intensitäten an Schwarztönen erreichen kann. Darüber hinaus formuliert die Künstlerin mittels feiner Linien ihre poetisch-stimmungsvollen Motive. Dabei ist nichts ganz offensichtlich – wie in ihren Gemälden und Zeichnungen lassen die Dynamik und Kraft ihrer graphischen Arbeiten Raum zum Weiterdenken eigener Bildwelten.
Hervorragende Umsetzungen erreicht sie besonders in Kombination mit der Aquatinta-Technik. Mit ihr ist es möglich, nuancierte Halbtöne zu schaffen, um malerische Qualitäten hervorzurufen. Die graphischen Arbeiten überzeugen atmosphärisch, sie sind geheimnisvoll, abstrahierend, weisen geschichtete Flächen oder sparsam gesetzte Akzente auf. Es überwiegt ein monochromer Charakter in ihren Werken, ähnlich vielen ihrer lavierten Zeichnungen, die auch mit tonigen Farbwerten gearbeitet sind.
Und - Katja Enders-Plate ist immer wieder experimentierfreudig. Bei der Chine-collé-Technik z.B. erreicht sie durch das verwendete Chinapapier, das während des Druckvorganges mit der Gravur und dem Büttenpapier verbunden wird, eine Pointierung der Grafik. Darüber hinaus ist es möglich, farbliche Aspekte einzubauen - und so ist das Ergebnis erneut ein Äquivalent zur Malerei der Künstlerin. Es wird bei einigen Arbeiten sogar ein einzigartiger Status erreicht, da sie entweder solitäre Radierungen darstellen oder von den Motiven nur ganz wenige Abzüge existieren.
Dr. Marianne Risch-Stolz